Unser erstes mentales Modell von der Welt wird für uns als Kleinkinder von unserem Gehirn aufgebaut. Der unterliegende Prozess, den unser Gehirn dabei benutzt, bezeichne ich als sukzessive Approximation.
Das Gehirn eines kleinen Kindes hat, bis es von jenem erlernt und aufgebaut wurde, kein grundlegendes mentales Modell für die physikalische Welt. Kleinkinder werden beispielsweise Stühle einfach gegen Wände schieben, weil in ihrem Gehirn das Konzept einer physikalischen, räumlichen Begrenzung so lange fehlt, bis es durch Erfahrung und Interaktion mit der physikalischen Welt aufgebaut wird. Ein Kleinkind wird also so lange Stühle gegen Wände schieben, bis das Gehirn des Kindes lernt und korrekt assoziiert: „Aha, Wände blockieren andere physikalische Gegenstände.“ „Herdplatten sind heiß und Hitze verursacht Schmerzen auf meiner Haut!“ usw.
Wir kommen mit einer weitestgehend leeren Festplatte auf die Welt. Bestimmte grundlegende Konzepte, wie ein lächelndes Gesicht und bestimmte Reflexe sind höchstwahrscheinlich vorprogrammiert. Ein grundlegendes mentales Modell von der Welt fehlt jedoch und muss von unserem Gehirn erst durch Approximation und dem Erlernen von Normen und Standards aufgebaut werden.
Von der physikalischen Welt lassen sich die mentale Welt und die soziale Welt abtrennen. Diese drei Bereiche kommen mit ihren eigenen Modellen und Gesetzmäßigkeiten.
Die mentalen Weltmodelle, die unser Gehirn als Kleinkind aufbaut funktionieren in bestimmten Situationen ganz gut. Mit dem physikalischen Weltmodell, das unser Gehirn im Kleinkindalter aufbaut, können wir beispielsweise sehr gut in der physikalischen Welt navigieren, ohne ständig in Wände oder Objekte hineinzulaufen. Es ist jedoch sehr limitiert und häufig nicht ausreichend.
Wenn wir annehmen, dass die Welt aus bunten und harten Gegenständen besteht und die Welt wirklich so ist wie sie für uns auf den ersten Blick erscheint, dann ist das eine übermäßige Vereinfachung, die in manchen Fällen zu schwerwiegenden Fehlern oder Einschränkungen führt.
Wenn wir eine rote Rose sehen, dann ist da draußen in der physikalischen Welt nicht wirklich ein Gegenstand, der so aussieht wie das Bild, das wir erleben. Die Farbe rot existiert nicht in der physikalischen Welt.
In einem Modell, das die physikalische Welt beschreibt, könnte man sagen, dass Elektronen mit Lichtwellen interagiert haben und Wellen einer bestimmten Wellenlänge reflektiert haben. Diese Wellen trafen auf Rezeptoren in unserem Auge. Die Interaktion der Lichtwellen dieser Wellenlänge mit den Rezeptoren sind ein Grund für die Auslösung eines Signals in unserem Sehnerv. Dieses Signal wird an bestimmte Neuronen in unserem Gehirn weitergeleitet, die daraufhin aufleuchten. Das Aufleuchten dieser Neuronen ist ein Grund für das visuelle Erlebnis einer Rose. Elektronen und Atome sind jedoch keine bunten Kugeln irgendwo da draußen in der physikalischen Welt. Und das Bild das wir erleben, ist unterschiedlich von dem, was der Auslöser für das Erleben des Bildes war. Die physikalische Welt basiert auf Molekülen und Wellen. Wir erleben keine Wellen und Moleküle. Um die Realität, die wir erleben wirklich zu verstehen, brauchen wir ein neues Modell. Das physikalische Weltmodell ist dafür nicht ausreichend.
Um unsere Macht als bewusste Wesen zu maximieren und um Erfolg in allen wichtigen Bereichen unseres Lebens haben zu können, müssen wir von einem korrekten Modell von der Welt ausgehend denken und entscheiden können. Treffen wir unsere Entscheidungen auf Grundlage eines fehlerhaften oder zu beschränkten Modells von der Welt führt dies in vielen Fällen zu mangelhaften Ergebnissen.
Das grundlegende und primäre Modell der Welt – das Bewusstseinsfeld Modell
Ich werde nun das korrekte Modell unserer Welt konstruieren. Dazu werde ich auf einige Dinge eingehen, die wir mit Sicherheit wissen können. Um wirklich zu verstehen, was ich hier mache und wie du wissen kannst, dass dieses Modell korrekt ist, musst du die Schritte die ich hier beschreibe selbst durchgehen und für dich bewusst überprüfen:
Ich kann mit Sicherheit wissen, dass ich nicht alles erlebe, was existiert. Es gibt Dinge, die außerhalb dessen sind, was ich gerade bewusst erlebe.
Ich kann aber auch wissen, dass ich momentan nicht gar nichts erlebe.
Ich erlebe also etwas. Das kann ich mit Sicherheit wissen. Dieses etwas liegt zwischen alles und nichts. Und ich nenne alles, was ich zu einem gegebenen Zeitpunkt bewusst erlebe, mein Bewusstseinsfeld.
Ich bin das Wesen, das mein Bewusstseinsfeld erlebt. Das ist die komplette Bedeutung von Wesen bis jetzt. Etwas, das die Kapazität besitzt, ein Bewusstseinsfeld zu haben.
Mein Bewusstseinsfeld verändert sich. Gedanken kommen rein und gehen wieder. Visuelle Bilder, Töne, das Gefühl einen Körper zu haben usw. können darin enthalten sein. Inhalte kommen und gehen. Ich kann nicht unbedingt sagen wie viele Dinge ich auf einmal in meinem Bewusstseinsfeld wahrnehmen kann. Jedoch kann ich wissen, dass ich nicht alles wahrnehme was existiert und ich weiß auch mit Sicherheit, dass es nicht gar nichts ist.
Mein Gehirn ist nicht bewusst. Gedanken die ich in meinem Bewusstseinsfeld erlebe kommen von meinem Gehirn. Ich kann nicht denken. Mein Gehirn denkt. Ich erlebe Gedanken, die das Resultat der Prozesse sind, die in meinem Gehirn ablaufen, in meinem Bewusstseinsfeld. Ich mache diese Gedanken jedoch nicht.
Ich bin das Wesen, das mein Bewusstseinsfeld erlebt. Ich bin nicht mein Körper und mein Gehirn. Mein Körper und mein Gehirn sind Gründe für das was ich erlebe. Sie sind Teil der physikalischen Welt. Die physikalische Welt ist ein Grund für das was ich in meinem Bewusstseinsfeld erlebe. Ich bin ein bewusstes Wesen und nicht Teil der physikalischen Welt.
Hier ist alles was existiert:
- Wesen
- Bewusstseinsfelder
- Gründe